Neuseeland - Die Südinsel


Hörend mitradeln:


Wir können gar nicht genug von dieser frischen, wundervoll riechenden, neuseeländischen Sommernachtluft einatmen. Die ersten Meter Radeln durch das schlafende Riesendorf Christchurch lassen gleich blicken, dass hier, am anderen Ende der Welt, wieder vieles wie zu Hause ist. Der Flug und das Ankommen verschwinden allerdings jetzt mit uns in der weichen tiefen Matratze im kleinen Gästehäuschen im Garten von Jenn und Rhys. Auf dem fremden Grundstück verraten uns das warme Licht der Nachttischlampe und der Zettel auf dem Bett, dass wir hier wohl richtig sind. Morgenmittagskaffee im Garten. Nackte Füße im sonnengewärmten Gras. Ausstrecken. Blättersäuseln, Vogelstimmen und immer noch diese wunderbare Luft. Und überhaupt so ein Garten, der einfach zum Genießen da ist. Das wenige Gärtnern und Anbauen hier aus Freude und Lust, nicht, weil man davon satt werden muss. Kulturschock rückwärts. Toilettenpapier soll auf einmal doch wieder im Klo landen. Sitztoilette. Mülltrennung. Kein Spucken auf die Straße. Im Haus Ökospülmittel und vegane Kochbücher. Beim Bier abends mit Freunden Themen wie Ernährung, Umwelt, Wandern und Sport. Genau deswegen sind wir hier. Sommerurlaub in der Mitte unserer Reise. Diktaturenpause. Die kommenden Wochen wollen wir Natur, Campingurlaub, radeln und wandern und Leerlauf im Kopf.

Die Südinsel ist ein einziges, großes Outdoorparadies, ein großer Abenteuerspielplatz mit phantastischer Infrastruktur. Etliche Wanderwege mit einfachen Berghütten, einige Mountainbiketracks und Radwege. Einfache Campingplätze überall, viele sogar kostenlos. Tatsächlich zelten wir auf diesen häufiger, denn die besten Wildzeltplätze, die schönsten Stellen und Hügel gehören oft den Schafen. An manchen Nachmittagen radeln wir stundenlang an eingezäunten Weiden vorbei und schauen sehnsuchtsvoll hinter den Elektrozaun. Nach China, wo jede Kleinstadt Millionenstadt war, ist es hier nahezu menschenleer. 4,8 Millionen Einwohner in ganz Neuseeland. Davon leben gerade mal eine Million auf der größeren Südinsel, die etwa einem Drittel der Fläche von Deutschland entspricht. Dazu kommen etwa zwei Millionen Touristen im Jahr. Zu viele, meinen viele der Neuseeländer. Das Land sei überschwemmt. Doch voll ist es abseits der Reisebusorte nirgends. Weideflächen, Farmland, die Neuseeländischen Alpen mit schneebedeckten Bergen, riesige Seen, weite Wiesen, Fjordland, Regenwald, Gletscher, Küste und Meer. So viel unterschiedliche Natur kompakt auf kleinem Raum, die wir jetzt entdecken können.

Wir radeln gemeinsam mit Oliver aus Kanada. Auf seinem Mountainbike eine kleine Ukele hinten drauf und immer ein Camenbert in der Tasche. Wir steuern zum großen Lake Tekapo. Ab hier führt uns der  ‘Alps to Ocean Trail’ an den großen Seen vorbei. Malerisch und majestetisch ragen die weißen Alpenberge hinter dem knallig blauen Lake Pukaki empor. Der höchste Berg Neuseelands, der Mount Cook mit seinen 3724m Höhe, verschwindet später in den grauen Wolken. Die riesige Wasseroberfläche ändert mehrfach ihre Farbe. Ein großes Unwetter kommt über den See auf uns zugerollt. Beeindruckende Stimmung.  Wir müssen weg von hier, bei  den vorhergesagten Stürmböen wären wir den Naturkräften mit Zelt und Fahrrad zu sehr ausgeliefert. Jetzt wünschen wir uns auch in so einen Camper-van, würden das Naturschauspiel lieber aus dem Busfenster heraus beobachten können, als die Flucht anzutreten. 

Heute regnen wir ein, zusammen mit Vitko aus Slowenien, ein ultra schwer beladener Radfahrer. Eine riesige Tasche hinten voller Essen für eine ganze Woche hat er dabei. Und er entpuppt sich als ziemliche Quasselstrippe. Hinterm Lake Ohao finden wir heute Nacht einen Unterschlupf zum Zelten. Gemeinsam suchen wir Wetterschutz im Verschlag. Das Metalldach, das in schweren Schienen eingehangen ist, wird unter ohrenbetäubendem Knallen und Quietschen von den heftigen Windböen angehoben. Das Dach donnert die ganze Nacht über uns.

Vor den Bergen mündet die Ebene in eine immer wilder werdende Sackgasse. Wir schließen uns mit Johannes zusammen und unsere Räder um einen Baum, und  steigen in Johannes‘ Jeep um. Stückweise schrumpft der menschliche Einfluss, bis man nur noch zu Fuß auf Erkundungstour gehen kann. Wandern im strömenden Regen. Den Gipfel erreichen wir nicht. Wir müssen rechtzeitig umkehren, um nicht im Sturm auch noch nachts mit den verschüttgegangenen Wegmarkierungen Verstecken spielen zu müssen. Jetzt sind wir froh über die kleine offene Wanderhütte, in der wir unsere nassen Sachen über dem Bollerofen trocknen können.

Wir sind jetzt permanent draußen und in beeindruckender Landschaft unterwegs. Tatsächlich staunen wir jeden Tag über die Natur, von der wir umgeben sind. Der beste Morgenkaffee ist wohl der draußen und vom Campingkocher. Mit Dauerticket für die niemals endenden, eindrucksvollen Vogelkonzerte. Stets ein ausdauerndes Pfeifen und Zwitschern um uns herum. Stimmen, die wir noch nie gehört haben. Spielende Keas. Der Tui, der mit seinem halb elektronischen Klang verschiedenste DJ Sounds zusammenmixt.

Neuseelands Ornitologenfreuden: die blauschwarzen Pukekos, Schnäbel und Stirn in knalligem Rot. Paradiesenten. Schwarze Trauerschwäne. Im Wald hüpfen kleine, grauweiße und neugierige Flauschkugeln namens South Island Robin auf uns zu. Die Neuseelandtaube mit dem türkis glänzenden Hals. Die Vogelwelt ist anders, viele der Tierarten gibt es nur hier. Blöd, dass die freche Wekaralle dazugehört: eine hühnerähnliche, flugunfähige Nervensäge, die unentwegt um uns herumschleicht. Gierig spielt der hässliche Vogel mit seinem Spitzschnabel am Campingkocher herum. Hinter uns hakt und raschelt es kurz. Eine fiese Wekabande hat unsere Erdnusstüte geöffnet, die nun komplett verstreut auf dem Boden liegt. Blöde Wekas. Nur den nachtaktiven Kiwi, den berühmtesten Vogel, sehen wir nicht. Viele der Vögel sind flugunfähig. Sie rennen, hüpfen und spazieren über die Insel und schaffen mit ihren Stummelflügelchen gerade mal einen kurzen Sprung in die Luft. Die Schopfwachtel rennt schleunigst ins Gebüsch mit ihrer großen, einzelnen Feder auf der Stirn, die wie eine Antenne nach vorne zeigt. Auf kleinen Wegen schlagen Kaninchen vor uns Haken, Igel bemerken uns viel zu spät. Trockene, rote Wiesen sind mit bunten Farbtupfern der blühenden Lupine besprenkelt. Wunderschön. Aber alles eingeschleppt. Und sowohl Hasen als auch Lupinen sind eine Pest, die das einheimische Ökosystem bedrohen und zerstören. Neuseelands Tier- und Pflanzenwelt ist durch die Insellage einzigartig. Aber der Mensch hat hier in der jungen Besiedlungsgeschichte nicht nur einiges selbst zerstört etwa durch Abholzung oder Jagd, sondern auch einiges an Pflanzen und Tieren eingeschleppt, die die neuseeländische Natur auf den Kopf stellen. Etliche Arten sind bereits ausgestorben und derzeit geschätzte 4000 Arten bedroht. Vor der Entdeckung Neuseelands hat es hier kein einziges Landsäugetier gegeben. Viele der einheimischen Vögel brauchten gar nicht zu fliegen und konnten sicher auf dem Boden brüten. Die eingeschleppten Ratten, Wiesel und Possums brauchen nur noch Ostern spielen und kommen hier leicht an ihre Beute, sollten sie nicht vorher in einer der tausenden Fallen landen, die das Department of Conservation DOC im gesamten Land aufgestellt hat.Auf dem Lindys Pass erwischen uns heftige Sturmböen mit Regenguss, der sich bald in einen schmerzlichen Hagelschauer verwandelt. Wir müssen uns im Busch verstecken

Von Wanaka aus radeln wir zur Westcoast, zwischen den riesigen blauen Wassermassen des Lake Wanaka und Hawea hindurch. Am schönsten zu sehen ist der Lake Wanaka wohl von oben. Der Ausblick vom Roys Peak ist beeindruckend.

 

Wir schließen uns ein paar Tage mit Tarryn aus England zusammen, der zwar bergauf für viele Nusspausen anhalten muss, aber auf der Ebene die Mundharmonika auspackt. Und dann wird es schlagartig grün um uns herum, die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Nicht anhaltendes lautes Grillenzirpen, vorbei an unzähligen kleinen Wasserfällen, die steile bemooste Steinwände runterplätschern. Dichtgrüne Berge, von denen sich Flüsse herabstürzen. Über etliche Bäche, Flüsse und Rinnsale. Hier, hinter dem Hastpass und auf der anderen Seite der Berge regnen sich die Wolken ab. Also dann. Die erste Wetcoastnacht gießt und pladdert es heftig auf das Zelt. 

 Aber das viele Nass sorgt für ordentlich grün im bergigen Hinterland der Küste, für Regenwald, für Bäume, deren Rinden über und über von verschiedensten Moosen und Flechten bewachsen sind. Unter den Kronen der großen alten Bäume die aufgefächerten Sonnen der Farnbäume. Wie Palmen sehen sie aus. Farn ist jetzt über und neben uns. Jeder Zentimeter dieser grünen Wälder ist bewachsen. Radeln durch den Kinderdschungel, denn gefährliche Tiere sind hier glücklicherweise nicht. 

Hier reicht der Dschungel sogar bis an die Gletscher heran. Der Gang zum Franz-Joseph-Gletscher allerdings ist erschreckend und deprimierend. Eine lange Strecke gehen wir über grauen, trockenen Stein in der riesigen Schneise, die einst von Gletschermasse überzogen war. Wir laufen vorbei an den Jahreszahlen: Markierungen, die zeigen, wie schnell der Gletscher über die Jahre geschrumpft ist. Das Ausmaß ist gigantisch. Und das Tempo, mit dem der Gletscher dahinschmilzt, ist erschreckend. Während wir auf den Gletscher starren und uns ein beeindruckend schreckliches Beispiel der Folgen globaler Erwärmung vor Augen geführt wird, werden über uns unentwegt Touristen per Helikopter auf den Gletscher geflogen. 

Auch das Naturparadies kämpft mit Umweltproblemen und ihren Folgen.  Verschmutzte Gewässer infolge der Landwirtschaft. Abholzung von Wäldern. Artensterben. Auch wenn uns Neuseeland einzigartig schön erscheint, steht es doch schlechter um die Natur, als man ihr auf den ersten Blick ansieht. 

Nichts los an der Westcoast.  Die einzige Straße entlang der Tasmanischen See führt durch eine Region, deren größte Stadt gerade mal 6000 Einwohner hat. Und nicht wenige Grundstücke stehen zum Verkauf. Die alten schönen Holzhäuser mit den Veranden stehen leer. Aber nicht alle werden verkommen. Einige werden woanders neu mit Leben gefüllt, fahren als Ganzes auf Trucks durchs Land und werden woanders abgesetzt und wieder flott gemacht. 

Wenig los. Sehr wenig los hier. Kaum Schlagzeilen für die Lokalzeitung. Auf dem Titelblatt der Zeitung eine Collage verschiedenster menschlicher Kackwürste, daneben die Taschentücher. Neuseelands Südinsel hat ein Kackproblem. Die Touristen. Aber wer kontrolliert die Exponate eigentlich auf Herkunft und Nationalität? Und wir verstehen auch nicht ganz, warum es dann Campingplätze mit Toiletten gibt,  an denen nur Wohnmobile und Busse mit Toiletten übernachten dürfen, aber wir nicht das Zelt aufstellen sollen. Das verstehen nicht einmal die DOC-Ranger selbst. 

Der Bergflax und die Farnpalme wedeln im Ekelwetter umher. Da ist es gut, drinnen zu sein, hinter der Blumengardine. Heute trinken wir einfach Kaffee beim Rentner Kevin, dem alten Bergsteiger, der hier in seinem Haus in Hokitika schon unzählige Radreisende aufgenommen hat. Das Haus riecht alt. Es stapeln sich die Erinnerungen, Türme vergilbter Berg- und Wanderkarten. Das Bücherregal voller entdeckter und nicht erkundeter Ziele, jede Ecke Neuseelands auf Papier gedruckt. Kevins Erkundungszeiten sind jetzt vorüber, die Augen machen nicht mehr so ganz mit. Lange Lebenszeit Neuseelanderkundung, Erinnerungen an früh verstorbene Bergsteigerfreunde, viele Geschichten und Fotos von früher. Die typische Westküstenwäscheleine, die man bei Bedarf noch ein wenig höher in Wind schwenken kann, ist heute leer. Kevin will eigentlich wieder zurück auf die Nordinsel ziehen, aber findet auf Grund der massiv gestiegenen Immobilienpreise leider kein Haus, das er sich leisten kann. Greymouth- größte Stadt. Und ganz schön was los hier.

Wir radeln die Küste entlang gen Norden, immer der Sonne entgegen, die hier nicht im Süden steht. Und tatsächlich bleiben wir ab jetzt vom Regen verschont und landen in einem ungewöhnlich heißen und trockenen Sommer. Auf Janets‘ und Terrys’ Hügelgrundstück bei Westport hat es tatsächlich schon lange nicht geregnet und der Vorrat des großen Regenwassertanks, die einzige Wasserversorgung vieler Neuseeländer, ist ziemlich knapp geworden. Überall sieht man diese Tanks. Außerhalb der Stadt sammelt jeder das Regenwasser. Das wird sowohl als Trinkwasser, als auch für Dusche, Toilette und Gartenbewässerung genutzt. Hier ist jetzt Wassersparen angesagt: Spülen, nur wenn es wirklich nötig ist. Auf der Toiletten das Schild:  “If its brown flush it down, if its yellow let it mellow.”       

Wir schmeißen unsere Satteltaschen in den Schuppen und jede Menge Kilos vom Rad runter. Ausgiebiger Morgenkaffee und Schnack mit Terry, der nun unsere leicht bepackten Räder begutachtet.

Wir sind gerüstet für die Old Ghost Road, einen tollen Mountainbike- und Wanderweg

Zurück auf Asphalt treffen wir auf Connie und Erkan mit ihrem wunderbaren Schwitzerdütsch und ziemlich strammen Haxen, mit denen wir leider viel zu kurz gemeinsam fahren und die sich fragen, wie furchtbar gefährlich denn Radfahren in den anderen Ländern unserer Reise gewesen sein muss, wenn es hier schon so schlimm ist auf den Straßen?

Auf Neuseelands Straßen gilt Helmpflicht für Drahteselfahrende. Aber noch nirgends haben wir uns auf unseren Rädern so unsicher gefühlt wie hier. Keine Radwege und keine Seitenstreifen auf den Landstraßen. Sowohl PKW als auch Milch- oder Holztransporter mit Doppelhänger schneiden beim vorbeiziehen häufig nicht einmal die Mittellinie, auch wenn die Straße stur geradeaus geht und kein Gegenverkehr weit und breit auftaucht. Hier auf der dünnbesiedelten Südinsel wird jeder Weg mit dem Auto zurückgelegt. Fahrradkultur  gibt es nicht und anscheinend können sich viele nicht vorstellen,  wie unangenehm es sich anfühlt, wenn man mit hundert Sachen bei so knappem Abstand überholt wird und wie furchtbar gefährlich und verdammt unnötig das ist. Hinzu kommt immer mal ein besonders hinterwäldlerischer Hass auf Radfahrende. Was fahren die hier auf meiner Straße? Der gute alte Stinkefinger wird uns gezeigt und sogar mal ein gepflegtes "Get off the bloody road, fuckin bastards!" aus dem Auto gerufen. Übrigens sind die Straßen hier unten ziemlich leer und Stau gibt es schon gar nicht, wenn nicht irgendwo ein Erdbeben oder eine Flut eine Brücke weggerissen hat. Merkwürdig ist das schon. Die ganzen letzten Monate haben alle auf eine Straße gepasst: Autos, Eselkarren, Tiere, Mopeds und Räder. Es wurde entweder viel gehupt oder wild freudig gewunken. Im dichtesten Verkehr haben Leute angehalten, um uns Snacks und kalte Getränke zu reichen. Nur hier, wo nichts los ist auf der Straße: Aggressionen und die Annahme, die Straße gehöre einzig und allein den Autos. Wir fahren auf jeden Fall in Neuseeland am liebsten die tollen Radwege, die allerdings nur durch ein paar Straßentage miteinander verbunden werden können.

Obwohl wir viel zelten, schauen wir doch auch gerne mal auf die WarmShowers-Karte. Hier, da so viele Touristen umherreisen und die Infrastruktur so gut ist, sind wir zurückhaltender. Wir wollen nicht fremde Menschen ansprechen und fragen, ob wir unser Zelt irgendwo aufstellen können. Aber der Austausch mit den Einheimischen kommt einfach zu kurz, wenn man permanent nur von Natur umgeben ist. Also melden wir uns wieder bei Menschen, von denen wir wissen, dass auch sie Lust auf Begegnungen haben und da bleiben wir, mal einen Abend, mal fünf Tage. 

Wir sausen den Takaka-Hill hinunter, heute fahren wir zu den Murreys. Typisches Südinselgrundstück. Die großen Wassertanks. Im Schuppen Mountainbikes und Kajaks. Hühner, Schafe und viel Platz. Morgentrubel bei den Murreys, das Energiebündel Fleur treibt ihre Kinder an. Die drei Pubertierenden stecken in ihren Schuluniformen. Die Mädels hassen ihre grünen Uniformen, die tätsächlich eher wie die Arbeitskleidung ihres Vaters aussehen. Und der ist nunmal DOC-Ranger. Und zwischen Morgentrubel und Abendwein mit Neil und Fleur erkunden wir tagsüber die Gegend rund ums Golden Bay. Wandern im Abel-Tasman-Nationalpark, radeln bis hoch zum Cape Farewell und den Wharariki Beach. Robben schießen hier mit den Wellen bis auf den weißen Sandstrand. Die Kolonie hat gerade Junge, die jetzt im natürlichen Pool plantschen und tauchen.

Der Norden der Südinsel ist trocken. Unterhalb von Nelson wütet ein Großfeuer und die Sorge vor weiteren Brandherden ist groß. Das Departement of Conservation schließt jetzt vorsichtshalber etliche Straßen, Campingplätze, Wanderwege und Nationalparks.  Die Trockenheit des Nordens durchkreuzt unsere Pläne, wir müssen einiges streichen und auslassen. Also radeln wir in den Nordosten, rein in die Fjordlandschaft der Malborough Sounds.

Die letzten Kilometer radeln auf der Südinsel. Die alte Bornholmer Fähre legt ab. Wir verlassen die Südinsel, gefühlt zu früh, aber mit einem Termin im Kalender, denn in Hawkes Bay auf der Nordinsel beginnt in einer guten Woche die Erntesaison.